Grußwort von Staatssekretär Arne Braun

Ob aus Berlin, aus Freiburg oder München: 11 Produktionen hat die Bürgerinnenjury für das 7. Interkulturelle Theaterfestival Made in Germany ausgewählt. Dabei hat sie auf hochaktuelle Themen gesetzt. In „Kaffee mit Zucker?“ geht es um die kolonialen Wurzeln des Kaffeeanbaus in Guatemala. „Die Mittelmeer Monologe“ greifen auf reale Berichte von Bootsflüchtlingen und Seenotrettern zurück. Das Residenztheater München nimmt in „Urteile (revisted) – nach dem Prozess“ über das Gerichtsverfahren zu den NSU-Morden die Perspektive der Hinterbliebenen ein. Diese drei Beispiele mögen zeigen, wie politisch wach der Blick derer ist, die mit ihrer Kunst für gesellschaftliche Vielfalt einstehen. Das geschieht mit ganz unterschiedlichen ästhetischen Mitteln. Die Bandbreite reicht von der Materialperformance bis hin zum Post Theater, das die Form des klassischen Sprechtheaters sprengt und multimedial agiert.   

Neue, mutige und vor allem multiperspektivische Positionen: Dafür steht Made in Germany. Das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst institutionell geförderte Forum der Kulturen Stuttgart e. V. bindet 13 Bühnen als Partner ein. Das dies gelingt, spricht für die offene und neugierige Kulturszene der Landeshauptstadt und ist ein klares Bekenntnis zur Vielfalt – künstlerisch wie gesellschaftlich. Ich wünsche Ihnen allen spannende Vorstellungen und inspirierende Begegnungen.

Arne Braun

Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg